Seit 2016 bin ich ausgebildeter Field, Trails und Marines Guide in Süd Afrika. Meine Liebe zur Wildnis entdeckte ich nach der ersten Reise durch Malawi. Zurzeit wohne ich in Deutschland und studiere Physik. Nebenbei beschäftige ich mich mit den Aufgaben der Stiftung, koordiniere kleine Bauprojekte und halte Kontakt mit den Menschen in Zomba, (Malawi). Das Ziel meiner Arbeit in Zomba ist, Wissensaustausch und eine gerechte Ressourcenverteilung zu schaffen, um Defizite in Sozialwesen, Bildung und Gesundheit auszugleichen.
Wie alles Begann; 2014, das erste Mal in Malawi. Ein Ort, wo Baobabs und rote Erde die Landschaft formen, Erdhörnchen die Häuser bewachen und bunte Stoffe die Straßen beleben. Mein Bild von Afrika ist wild, bewegt und frei. Nach dieser Reise bin ich der Meinung, die Sonne nährt das Wachstum einer gut gelaunten Seele.
Während meines Aufenthaltes in Zomba lerne ich zwei Malawier kennen, die sich in einem kleinen Bezirk außerhalb der Stadt für mehr Bildung, sozialen Zusammenhalt und Nahrungsversorgung von Kindern und jungen Erwachsenen einsetzen. Ernest und Victor sprechen in ihrer Landessprache Chichewa und Englisch. Sie erzählen und zeigen, wie man Zuckerrohr kaut, Nsima kocht, das nationale Brettspiel in 5 varianten aufbaut, Marktpreise einschätzt und einen langen Plausch mit der Supermarktverkäuferin führt. Es gibt etliche Dinge, die mir fremd sind.
Inmitten der saftgrünen Papayabäume und Teeplantagen liegt Grace Orphan Care, ein Ort der Zusammenkunft aller Kinder des Dorfes. Hier verbringen Ernest und Victor ihre meiste Zeit. Auf dem Gelände gibt es ein großes Gebäude, das aus einem leeren Raum mit vielen Fenstern besteht. Am Vormittag lernen hier Kindergartenkinder das zählen und verspeisen zum Mittag kleine Happen Knabberzeugs, meistens eine Art bunte Erdnussflips. Vor dem Gebäude liegt ein grüner Platz, der sich ab Nachmittag mit Schulkindern füllt. Sie kommen zum Fußballspielen, zum Lernen und um etwas zu Essen. Es sind immer Lehrer und Betreuer vor Ort, die den Schülern bei ihren Hausaufgaben helfen oder eine Tagesmahlzeit kochen. Ernest koordiniert das rege Treiben. Er Teilt die Kinder in Arbeitsgruppen auf, gibt den Lehrern einen Wochenplan und kümmert sich um die Finanzierung. Finanzieren tut sich der Hort über eine Maismühle und kanadische Sponsoren. Für ein paar Wochen komme ich jeden Tag zur Kindertagesstätte, lerne die Gepflogenheiten kennen und bekomme Unterricht in Chichewa. Ernest vernetzt mich mit seinen Freunden und seinen Helfern.
Das Team von Ernest hofft, Kindern aus schwierigen Familienverhältnissen und Lebensumständen bessere Bildungs- und Zukunftschancen zu ermöglichen. Um dies umzusetzen, soll die Kindertagestätte ausgebaut werden, mehr Lehrer eingestellt und somit mehr Kinder betreut werden. Die Reginold-Brooks-Stiftung unterstützt gezielt die Vorhaben der Malawier, die eine klare Kenntnis von der Realität vor Ort haben. Seit 2014 hat sich ein großes Netzwerk an Sponsoren und Spezialisten gebildet, die sich an verschiedenen Projekten beteiligen. Ein Hauptprojekt ist der Bau eines Schlafsaales, welcher die Beherbergung von Waisenkindern auf dem Gelände von Grace Orphan Care ermöglichen soll.